Dank der modernen Medizintechnik können immer mehr intensivpflichtige Kinder und Jugendliche anstatt in der Klinik im eigenen Zuhause versorgt werden. Manche Kinder werden schon mit einer gravierenden Erkrankung geboren, andere erkranken im Verlauf ihrer Kindheit oder nach schweren Unfällen. Auch wenn sich der Alltag mit einem schwerstkranken Kind deutlich von dem anderer Menschen unterscheidet, entscheiden sich viele Familien dazu, sich dieser großen Verantwortung zu stellen. Die ambulante Kinderintensivpflege bietet betroffenen Eltern die Möglichkeit, ihr Kind zuhause rund um die Uhr medizinisch versorgt zu wissen. Die erfahrenen Pflegekräfte unterstützen Angehörige bei der Bewältigung des Alltags und begleiten pflegebedürftige Kinder und Jugendliche professionell und mit viel Einfühlungsvermögen.
Besonders in den ersten Lebensmonaten bemerken Eltern oft noch keine Mehrbelastung durch die Pflegebedürftigkeit ihres Kindes, da Kleinkinder im Gegensatz zu Erwachsenen prinzipiell einen natürlichen Pflegebedarf haben. Daher ist es etwas schwieriger, die tatsächliche Pflegebedürftigkeit von Kindern festzustellen. Darüber hinaus gibt es verschiedenste Krankheitsbilder, die individuell betrachtet werden müssen. Eine ambulante Kinderintensivpflege wird beispielsweise bei schweren neurologischen Erkrankungen nötig, oder wenn ein Kind beatmungspflichtig ist.
Der erste Ansprechpartner ist für viele Familien der Kinderarzt. Daneben sollten Eltern einen Antrag auf Pflegeleistungen bei der Kranken- bzw. Pflegekasse stellen. Speziell geschulte Gutachter des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen vergleichen dann die Beeinträchtigungen des pflegebedürftigen Kindes mit altersentsprechend entwickelten Kindern, um den Pflegegrad festzulegen. Danach können die Eltern in Abhängigkeit vom Pflegegrad des Kindes Pflegegeld oder Pflegesachleistungen beantragen.
Bei der Antragstellung kann ein Pflegetagebuch helfen, in dem Eltern dokumentieren, welche Hilfestellungen ihr Kind täglich benötigt. Viele Eltern empfinden es außerdem als hilfreich, sich mit anderen Familien von schwerstpflegebedürftigen Kindern auszutauschen.
Die ambulante Kinderintensivpflege zielt darauf ab, pflegebedürftigen Kindern einen langen Heim- oder Krankenhausaufenthalt zu ersparen. Examinierte Pflegekräfte - oft mit Zusatzausbildung - übernehmen sowohl die Grund- als auch die Behandlungspflege. Sie kümmern sich bei Bedarf um die Wund- oder Stomaversorgung, überwachen eine notwendige Beatmung und kümmern sich auch um die Organisation von Pflegehilfsmitteln. Daneben kooperieren sie mit Ärzten, Schulen und Therapeuten und koordinieren die ganzheitliche Versorgung des pflegebedürftigen Kindes. Auch die Überleitung von der Klinik nach Hause wird leichter, wenn erfahrene Pflegekräfte den Angehörigen von Anfang an zur Seite stehen. Egal, welche pflegerischen Tätigkeiten nötig sind, das Pflegepersonal richtet sich immer nach dem individuellen Bedarf ihrer jungen Patienten.
Natürlich können auch die Eltern bei der Pflege ihrer Kinder mithelfen und bestimmte pflegerische Tätigkeiten übernehmen. In der Regel werden intensivpflichtige Kinder und Jugendliche zuhause allerdings rund um die Uhr von den examinierten Pflegekräften betreut. Für die Angehörigen ist es oft eine große Umstellung, dass sich permanent eine fremde Person im Haushalt aufhält. Daher sind für die ambulante Kinderintensivpflege feste Bezugspersonen besonders wichtig. So kann auf beiden Seiten Vertrauen entstehen und die Privatsphäre der Familie bleibt gewahrt.
Wenn Sie weitere Fragen zur ambulanten Kinderintensivpflege haben, kontaktieren Sie uns gerne.